Ist das wirklich Ökotourismus?

Der Ökotourismus

Zuerst möchte ich sagen, dass ich auch abgasfreie Aktivitäten in der Natur, wie z.B. Wandern, liebe und bevorzuge und gerne hier auf der Insel mache.
Aber ich finde es vermessen, wenn man von Ökotourismus redet und die Leute dann mit Flugzeugen hier hin kommen. Es gibt genug Menschen, die auf den einen rumhacken, weil sie denken, diese Menschen beuten die Natur aus aber selbst ist man keinen Deut besser.
Ein Beispiel, gibt es die einen die auf dem Delfintourismus rumdreschen. Sicherlich ist ab einer gewissen Uhrzeit ein Massenandrang an den Delfinen. Es gibt aber auch andere, die diesen Andrang vermeiden und schon sehr früh, vor Sonnenaufgang, rausfahren, um die Möglichkeit zu haben, alleine mit den Meeressäugern zu sein.
Aber die, die darauf rumhacken, es gibt zum Beispiel solche, die Touren für große Anbieter verkaufen und groß tönen, dass sie keine Delfintouren verkaufen... Auf der anderen Seite sind auf deren Seite dann Angebote wie Hochseefischen, also anders gesagt, dicke Haken in die Backe einen Marlins zu hauen und dann über eine geraume Zeit auch noch an diesem Haken zu ziehen. Was ist hier nun die Tierquälerei?
Und was ist mit denen, die zum Einen auf den Delfinausflügen rumhacken, andererseits aber selbst Tiere essen? - oder 2, 3, 4 oder mehr? im Jahr verreisen, und das am besten per Flugzeug. 

Mehr, mehr, mehr...

Das große Problem heutzutage ist aber die Gier nach billiger und mehr. Man muss alles haben, was der andere auch hat, egal ob es zuhause nur rumliegt.
Flüge sind auch spottbillig und unter Preis verkauft. Hier kann man nun die Billiganbieter beschuldigen, man kann sich aber auch an die eigene Nase fassen. Die Billiganbieter bieten es ja an, dann darf ich es auch annehmen.

Schwachsinn³

Plötzlich poppen Anbieter auf die Dir sagen, deine Reise bringt einer Solarfarm 18 Euro ein und Du bist dann völlig CO2-neutral wenn Du mit ihnen buchst.

Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung bringt es sehr gut auf den Punkt, kurz und knackig. Überschrift: "Eine Flugreise ist das größte ökologische Verbrechen."

Ein interessanter Bericht vom heute-journal. Was für 2090 prognostiziert war, soll schon nächstes Jahr eintreten.

Alternative Energie

Wind, Sonne, Biomasse...haben wir, auch ich, nicht alle darauf geschwört, als die Lösung gegen Kohle und Öl? Leider scheint dies auch nicht der richtige Weg zu sein.
Im April 2020 ist eine neue Dokumentation von Jeff Gibbs auf Youtube erschienen: Planet of the Human
Kurz gesagt zeigt er auf (er selbst hat sich selbst auch immer für die Natur eingesetzt) das alles, was z.B. für Wind- und Sonnenenergie benötigt wird, auch aus Kohle und Öl hergestellt wird und dass diese Produkte wie Sonnenkollektoren nur für ca. 10 Jahre ausgelegt sind.
In Kalifornien hat man damals das Einfangen der Sonnenenergie mit Spiegeln in der Wüste angepriesen. Riesige Flächen wurden dort platt gemacht. Man denkt die Wüste ist doch eh tot. Aber Bäume von mehreren hundert Jahren zerschreddert, die auch dort für ein Ökosystem wichtig sind. Jetzt gammelt die ganze Fläche nur noch vor sich hin und der Mensch ist weitergezogen.
Biomasse, hier werden Wälder abgeholzt um die Bäume dann in den Kraftwerken in Energie umzuwandeln.
Die ganze Dokumentation hier:

Was kann man tun?

Hier eine Lösung

Was kann der Einzelne tun?

Ich denke "Weniger ist mehr!"
Man sollte grundsätzlich überdenken, was man wirklich zum Leben braucht und was nur Luxus ist, rumliegt oder zum auf dicke Hose machen eingekauft wurde.
Auf Netflix gibt es die Doku "The Minimalists" oder so ähnlich. Unter diesem Namen findet man auch den Podcast der Protagonisten, die im Film Ihren "Rückschritt" erzählen und auch vielen Menschen vortragen. Es ist interessant zu sehen, wie und dass man wirklich in einem Tinyhouse leben kann. Nachfolgend auch ein Buchtipp zu diesem Film:



Es hat natürlich niemand hier auf der Insel etwas davon, wenn keine Touristen mehr kommen. Aber man sollte sich wirklich mal überlegen, ob es sein muss, dass man 2 oder 3 Mal im Jahr irgendwo hin reist oder gar fliegt, oder erst elf Stunden fliegt, um dann zwei Wochen mit dem Kreuzfahrtschiff durch den Ozean zu schiffen. Gefolgt von wiederum elf Stunden Rückflug.
Hier sind die Menschen natürlich nicht anders als auf dem Rest der Erde. So gemütlich wie möglich. In einem Forum haben sich die Leute über eine nicht richtig funktionierende Ampel und den daraus resultierenden Stau beschwert. Als ich diesem Stau entgegen gefahren bin habe ich etliche Autos gesehen, wo nur der Fahrer drin war. Sicherlich fahren die meisten alle in die selbe Richtung und man könnte gut eine Fahrgemeinschaft machen.

Ecosia

Obwohl es Ecosia schon länger gibt, ist es leider erst 2019 auf meinen Radar gelangt. 
Von den Einnahmen, die man mit Werbeanzeigen auf dieser Suchmaschine einnimmt, wird ein großer Teil an Baumpflanzaktionen gespendet.
Im Blog von Ecosia kann man viel über die verschiedenen Projekte lesen.
Wenn Sie die Seite aufrufen, haben Sie die Möglichkeit, Ecosia als Suchmaschine für Ihren Browser einzurichten. Es gibt auch eine App für mobile Geräte, um jeder Zeit mit Ecosia zu suchen.
Zu guter Letzt gibt es auch die Möglichkeit im Shop Utensilien einzukaufen. Aus einem verkauften T-Shirt werden 20 Bäume gepflanzt.
Für das Handy gibt es eine Ecosia App (Android | Apple), im Browser kann man Ecosia als Suchmaschine einrichten. Leider klappt es mit dem Anzeigen von Werbung nicht auf Mauritius. Hier kann der Tor-Browser Abhilfe schaffen.

Fussabdrucktest

Erkugel von maps.google.com
Machen Sie doch einfach mal den Fußabdrucktest von Brot für die Welt, um zu erfahren, wie viele Erden man mit Ihrer Lebensweise benötigt.
Vielleicht finden Sie heraus, wo sie noch etwas tun können. Ich denke man muss nicht zwei oder dreimal im Jahr in den Urlaub fliegen.
Mein Test war erschreckend, obwohl ich mich vegan ernähre, keine Heizkosten habe und vielleicht mal alle zwei Jahre fliege. Ergebnis, ca. 2.5 Erden verbraucht man so trotzdem.


Unterwegs auf Mauritius: Muss es unbedingt ein Mietwagen sein?

Eine weitere Sünde im Urlaub ist meiner Meinung nach, selbst, wie viele andere Touristen auch, mit einem Mietwagen durch die Gegend zu kutschieren. Hat man das Auto zwingt man sich vielleicht noch mehr zu fahren, man hat es ja schliesslich bezahlt, dann will man auch was für's Geld haben.

Sicherlich, eine Tour mit einem Anbieter, der einen Fahrer und Guide stellt, kostet mehr. Dafür kommt man entspannter über die Insel. Wenn man noch Leute im Hotel findet, gibt es die Möglichkeit mit denen zusammen eine Tour zu machen um gleich hier noch etwas weniger zu zahlen.
Hier ist auch The Friendly Dodo zu empfehlen. Gerne organisiert man ihnen einen Van in dem Sie genug Platz für die Tour haben und inclusive einem deutschsprachigen Guide.
Man hilft gerne bei der Planung, geht auf Ihre Wünsche ein und fährt vor allem keine Shops an (außer Sie wünschen dies). Wenn Sie im Hotel niemanden kennen, organisiert der Friendly Dodo Mitfahrer für sie.
Auch fahren die Mitarbeiter vom Friendly Dodo nicht mehr kreuz und quer über die Insel um mit den Kunden über die Angebote zu sprechen. Vieles kann nun per WhatsApp, Skype oder Videokonferenz von dort aus getan werden, wo sie und der Mitarbeiter gerade sitzen.
Das Gute für Sie, es bleibt mehr Zeit, weil Sie nichts planen müssen, Strecken ausdenken und können Ihren Urlaub voll und ganz geniessen.
Sonstige Fahrten in der Gegend kann (auch wenn etwas abenteuerlicher ist) man mit dem Bus machen.
Hier ist evtl. die Gegend um Flic en Flac mit am günstigsten. Man hat vieles vor Ort, ist näher an der schönen Natur und kann einiges mit dem Bus erreichen. Von den Hotels aus kann man auch am Strand entlang zu Fuss in den Ort gehen. Sollte man nur evtl. nicht machen, wenn es schon dämmert oder dunkel ist.

Ganz lächerlich finde ich immer die Diskussionen, wie man einem (oft auch nicht registrierten) Fahrer so wenig wie möglich Geld bezahlt hat. Man fliegt in den Urlaub und wohnt in Hotels für tausende von Euros und ist stolz darauf 50 - 100 Euro an einem Menschen gespart zu haben, der seinen ganzen Tag, Sprit und Autoabnutzung hingibt, um die Insel zu zeigen. Hinzukommt, im oben genannten unregistrierten Fall, auch noch das ganze Touristentransportgeschäft (registrierte, versicherte Unternehmen, die von Pontius zu Pilatus rennen um alles rechtmäßig zu haben) gefährdet. BRAVO!

Tierprodukte meiden, oder zumindest stark verringern

Fünf Schritte wie eine vegane Ernährung dem Planet hilft. (Englisch)

Etwas über die Natur lernen

Ein toller Ort, um etwas über die mauritische Natur zu lernen ist das Ebony Forest Reserve in Chamarel. Man nimmt die Einfahrt zur 7-farbigen Erde. Bevor man zu dieser kommt, geht es rechts ab.
Man muss natürlich nicht selbst dort hinfahren. The Friendly Dodo hat ein tolles Tagesprogramm "Tag im Wald" und Naturpark von Chamarel zu bieten. Eine tolle Mischung aus Wandern, Lernen und Spaß (z.B. Seilrutsche im Lavilleon nebenan).

Interessante Aufstellung, wie lange verschiedene Stoffe benötigen bis sie sich aufgelöst haben:

Ein Zigarettenstummel kann z.B. 40 - 60 Liter Wasser verseuchen. (Quelle: naturschutzbund.at)

Riffe vor Mauritius

http://www.eli-africa.org/projects/reefs/

Meckern und gar keine Lösung

Was auch ziemlich nervt, sind die, die gegen die Friday For Future Aktionen wettern. Sicherlich mag dies noch nicht die perfekte Lösung sein, wenn man z.B. dadurch den Verkehr blockiert und der Stau zusätzliche Abgase produziert.
Vielleicht kann man auch, wenn man weiß dass Freitag ist, auf öffentliche Angebote umsteigen, anstatt sich auch noch den Stau anzutun.
Vielleicht kann man auch die möglicherweise teureren, aber gesünderen Alternativen vor der eigenen Haustür kaufen anstatt das billige, gespritzte und eingeflogene minderwertige Futter aus dem fernen Ausland.
Vielleicht kann man auf der Autobahn einfach mal etwas langsamer fahren, so kommt man auch an. Habe es z.B. in Deutschland und Belgien letztes Jahr mit 110 km/h (wie es max. auf Mauritius erlaubt ist) versucht. Es ging auch, und man ist entspannter. Einfach den Terminkalender nicht so vollwatzen dass man von Termin zu Termin heizen muss.
Das Gute an Friday For Future ist aber, dass man anfängt den Politikern Druck zu machen. Zu zeigen, dass geschäftliche oder gewinnbringende Freundschaften und bevorzugen der Industrie ins nichts führt.

Jeder ist in der Verantwortung, nicht nur die Politiker

Sicher ist dass jeder sich einschränken muss. Auf jeden Fall muss aber irgendwo angefangen werden, um die Politiker aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Ich fand Rezos Rede toll. Nur denke ich überzeugt man die ältere Generation nicht mit zu vielen "F"-Wörtern.

Hier ist noch eine sehr gute Rede von Professor Harald Lesch auf dem Klimaempfang 2019 in Wiesbaden:


* Wer mehr über das Korallensterben wissen will, sollte auf Netflix Chasing Coral ansehen:


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